Sozialpädagogin Claudia Handschack an ihrem Arbeitsplatz


In den Erfurter Werkstätten ist der Begleitende Dienst heiß begehrt. Claudia Handschack gehört zu den ProfiUNTERSTÜTZERN und ist Ansprechpartnerin für viele Lebens- und Arbeitsfragen. Sie hat immer ein offenes Ohr für die Werkstattmitarbeiter im CJD Erfurt. In einem Interview verrät sie uns, mit welchen Aufgaben und Herausforderungen sie es als Sozialpädagogin in ihrem Job tagtäglich zu tun hat.

Frau Handschack, was muss ich mir unter dem Job „Sozialpädagogin im Begleitenden Dienst“  vorstellen?

Der Begleitende Dienst der Erfurter Werkstätten hat ein vielschichtiges Aufgabengebiet.
Zu den wesentlichen Aufgaben gehören:

  • Beratungs- und Aufnahmegespräche potentieller Werkstattmitarbeiter
  • Organisation und Begleitung von Praktikanten
  • Organisation, Planung und Durchführung von Bildungsangeboten
  • Planung, Koordination und Überprüfung vereinbarter Qualifizierungsziele
  • Beratung und Unterstützung bei Praktikums- und Arbeitsplätzen
  • Erstellung und Aktualisierung von Konzeptionen
  • Ansprechpartner für alle Mitarbeiter der Werkstatt bei Problemen, Sorgen oder Streitigkeiten

Mit welchen 5 Schlagwörtern würden Sie Ihren Job beschreiben?

Zuhören, Gespräche, Planung, Beratung, berufliche Bildung

Sie waren vorher in einem anderen Bereich des CJD tätig. Warum haben Sie den Arbeitsbereich gewechselt?

Nach meinem Einstieg in die Erfurter Werkstätten habe ich mehrere Monate in den verschiedensten Arbeitsbereichen gearbeitet, um die Mitarbeiter und die Produktionsabläufe kennenzulernen. Daraus ergab sich die Möglichkeit, als Jobcoach tätig zu werden. Als Jobcoach habe ich die Mitarbeiter der Werkstatt für die Arbeit auf die ausgelagerten Arbeitsplätze vorbereitet und dann den gesamten Prozess begleitet. Dann wechselte eine Kollegin aus dem Begleitenden Dienst in ein anderes Aufgabengebiet. Über das Angebot nun im Begleitenden Dienst mein Know-How unter Beweis zu stellen, habe ich mich sehr gefreut. Somit ergriff ich diese Chance und nahm die neue Herausforderung an.

Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um Ihren Job zu machen?

Flexibilität, Empathie und Belastbarkeit

Auf welche Herausforderungen stoßen Sie in Ihrem Arbeitsalltag?

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Meine Kollegin und ich sind oft die erste Anlaufstelle für Fragen jeglicher Art. Da bleibt es nicht aus, dass das Telefon regelmäßig klingelt oder es an der Tür klopft. Dann muss die Arbeit unterbrochen werden und es heißt: gedanklich umschalten und Entscheidungen treffen.
   
Beratung rund um das Thema Werkstatt, Gespräche mit den Werkstattmitarbeitern oder die Koordination von Bildungsangeboten – Ihr Aufgabenspektrum ist vielfältig. Was macht dabei den Großteil Ihrer Arbeit aus?

Einen großen Teil meiner Arbeit nehmen Gespräche ein, wo es sich um die berufliche Orientierung und die damit verbundene Koordination von Betriebspraktika handelt. Vor allem im Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich der Erfurter Werkstätten spielt die berufliche Bildung einen wesentlichen Aspekt, denn nur so können wir sicher gehen, einen passenden Arbeitsplatz für jeden einzelnen Mitarbeiter zu finden. Einen weiteren großen Anteil macht die Dokumentation und Überprüfung der Qualifizierungsziele der Menschen, die bei uns arbeiten, aus. Die Festschreibung und die regelmäßige Überprüfung der Förderziele bilden dabei die Grundlage meiner täglichen Arbeit.

Was ist für Sie das Besondere an Ihrem Beruf?

Das Aufgabengebiet im Begleitenden Dienst ist einfach jeden Tag aufs Neue spannend und jeder Tag ist anders. Ich bin für die Mitarbeiter der Erfurter Werkstätten ein wichtiger Ansprechpartner und eine wichtige Vertrauensperson. Das ist ein schönes Gefühl. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen, wenn es mal nicht so klappt wie es soll oder ich bin einfach nur da und höre zu, wenn mal ein Ohr gebraucht wird. Ich liebe meinen Beruf, denn was ich von meinen Mitmenschen zurückbekomme ist unbezahlbar. Und ich bin unglaublich dankbar für das tolle Team um mich herum.


26.11.2018