Praxis schlägt Theorie – Was Studentin Paula im CJD erlebt hat

22.10.2021 CJD Erfurt « zur Übersicht

Budgetplanung, Hilfeplangespräch, Einkaufstraining und den Schulalltag neu entdecken gehörten zu den vielseitigen Praktikumsaufgaben von Paula. Die 23-jährige Studentin der Psychologie und Erziehungswissenschaften wollte unbedingt die Semesterferien nutzen, um ein bisschen Praxisluft im CJD Erfurt zu schnuppern. Bei der Inklusiven Familienhilfe konnte sie jede Menge Erfahrungen sammeln, eigene Stärken erkennen und mal ganz unkonventionell für ihre Zukunft um die Ecke denken. Mehr über Paula und ihr Praktikum erfahrt ihr im Interview.

Wie sah dein typischer Praktikumsalltag aus? Welche Chancen zum Ausprobieren bzw. Weiterentwickeln hattest du?

Mein Praktikumsalltag war in den vier Wochen eigentlich jede Woche ein anderer. Ich hatte die Möglichkeit, jede Woche ein anderes Mitglied des Teams zu begleiten. So startete in der einen Woche mein Arbeitstag im Büro mit Fabian, dem Angebotsleiter der Inklusiven Familienhilfe. Ich konnte ihm bei der Budgetplanung, der Abrechnung über die Schulter zu schauen und nachmittags zu einem Kunden begleiten. Im Kundenkontakt haben wir viel Alltägliches erledigt, wie zum Beispiel den Gang zur Bank oder einkaufen.

In einer anderen Woche habe ich bei der Integrationsbegleitung hospitiert und durfte in den Schulalltag reinschnuppern. Spannend war für mich auch die Teilnahme bei einem Hilfeplangespräch.

Während meiner Zeit im CJD habe ich auch die Chance bekommen, selbstverantwortlich Aufgaben zu übernehmen, beispielsweise bin ich mit einem Kunden alleine zum Einkaufen gegangen.

Gab es Situationen, die dich herausgefordert haben?

Situationen, die mich herausgefordert haben, waren beispielsweise genau solche, bei denen ich selbstverantwortlich arbeiten durfte. Für mich war es etwas Besonderes, dass mir innerhalb kurzer Zeit genug Vertrauen entgegengebracht wurde. Deshalb wollte ich es dann auch besonders gut machen.

Ich hatte keinen festen „Arbeitsplan“ für meine Praktikumszeit, den ich abarbeiten sollte. Das hat mich am Anfang auch gewissermaßen herausgefordert. In der Inklusiven Familienhilfe habe ich gelernt, jede Woche neu zu organisieren. Das war zu Beginn ungewohnt, da ich von meinen bisherigen Praktika und Nebenjobs eher diesen „Nine-to-five-Job“ kannte. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass das so viel mehr Sinn macht, um wirklich einen authentischen Einblick in das ambulante Angebot der Inklusiven Familienhilfe zu bekommen.

Worin konntest du während deines Praktikums wachsen?

Ich konnte viele neue Perspektiven und Arbeitsweisen kennenlernen, was mich auch zum Nachdenken bewegt hat. Was will ich eigentlich? Wo möchte ich beruflich wachsen? Mir ist klar geworden, dass auf einen Bachelor nicht unbedingt ein Master folgen muss und ich gern offen für verschiedene Wege und Alternativen bleiben möchte. Ich kann mir nach meinem vierwöchigen Praktikum im CJD durchaus vorstellen, bei einem Angebot wie der Inklusiven Familienhilfe zu arbeiten, um erstmal wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Letztendlich haben praktische Erfahrungen einfach einen anderen Wert als ein relativ theoretisches Studium.

Was war dein schönster Moment im CJD?


Eigentlich hatte ich viele schöne Momente, sodass ich mich jetzt gar nicht auf einen konkreten festlegen kann. Auf jeden Fall war es sehr schön, wie offen mich das Team der Inklusiven Familienhilfe aufgenommen hat und wie viel ich mich mit allen austauschen konnte. Jeder aus dem Team hat sich Zeit für mich genommen und ich habe mich als Teil des Ganzen gefühlt. Aber auch der Kontakt zu den Kindern in der Schule war toll. Sich gemeinsam zu freuen, selbst über kleine Erfolge, ist ein schönes Gefühl.

Was war deine größte Überraschung?

Meine größte Überraschung war, dass ich so viel direkten Kundenkontakt hatte und so auch in den echten Arbeitsalltag in der Familienhilfe reinschnuppern konnte. Das hat mich sehr gefreut und von diesen Begegnungen nehme ich viel mit.

Die Arbeit in der Inklusiven Familienhilfe im CJD Erfurt ist sehr vielfältig. Es gibt immer neue Herausforderungen, bei denen man sich als Team gegenseitig unterstützt und mit Tipps zur Seite steht, auch wenn man im beruflichen Alltag meistens alleine unterwegs ist.

Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass mir nach so kurzer Zeit klar wird, was ich mir beruflich vorstellen kann. Durch die Gespräche mit den Teammitgliedern habe ich neue Perspektiven kennengelernt und bin offener für verschiedene Wege geworden.

Warum lohnt sich ein Praktikum bei der Inklusiven Familienhilfe im CJD?


Weil hier nicht irgendwelche Stundenzahlen im Vordergrund stehen, sondern es vor allem auch darum geht, den Praktikant*innen Einblicke zu verschaffen, um jede Menge neue Erfahrungen sammeln zu können. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass Zeit und Raum für meine Fragen und Gedanken da war. Und ich habe die Möglichkeit bekommen, wirklich in alle Tätigkeitsbereiche der Familienhilfe hineinzuschauen.

Insgesamt würde ich das CJD absolute weiterempfehlen. Meine Praktikumszeit war super und ich habe total viele Einblicke bekommen und konnte an vielen Sachen teilnehmen. Mehr als ich am Anfang überhaupt erwartet habe.