Inmitten von dröhnenden Maschinen und riesigen Lagerregalen – Der CJD-Außenarbeitsplatz bei Firma Parker

08.02.2023 CJD Erfurt « zur Übersicht

„Ganz schön laut hier“ – das denken wohl die meisten Menschen, die zum ersten Mal die weitläufigen Hallen von Parker betreten. Aber kein Wunder: In der Industrie ist es mitunter eben auch mal etwas lauter. Bei dem Antriebs- und Steuerungstechnologiehersteller Parker am Standort Vieselbach bei Erfurt ist das CJD durch acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungserfahrungen vertreten. Ihnen hingegen scheint der Lärm wenig auszumachen. Motiviert und konzentriert üben sie alltäglich ihre Arbeit aus, inmitten von dröhnenden Maschinen und riesigen Lagerregalen.

Eine der Mitarbeiterinnen ist Heike. Sie hat vorher direkt in den Erfurter Werkstätten des CJD Erfurt gearbeitet und viele Erfahrungen in der Wäscherei und in der Montage gesammelt. Dann hatte sie den Wunsch, auf einen ausgelagerten Arbeitsplatz zu wechseln. Bei Parker hat sie auf dem Außenarbeitsplatz des CJD eine Tätigkeit gefunden, die ihr viel Freude macht. „Ich komme gerne hierher. Am meisten Spaß macht mir die Arbeit in der Montage. Das Arbeitsumfeld ist sehr kollegial und ich kann die Arbeit in meinem eigenen Tempo verrichten“, so die 44-Jährige.

Eine andere Mitarbeiterin, Katrin, hatte zuvor im Rahmen der Maßnahmen im Berufsbildungsbereich des CJD Erfurt ein Praktikum bei Parker absolviert. „Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich dazu entschieden habe, hier zu bleiben. Besonders gefällt mir, dass kein Tag wie der andere ist. Hier gibt es immer Abwechslung“, erzählt sie mit einem Lächeln und ergänzt: „Es passt einfach“.

In den verschiedenen Tätigkeitsbereichen wie Handmontage, Qualitätskontrolle, Produktionsunterstützung sowie Verpackung und Logistik werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach ihren Fähigkeiten und Wünschen unterstützt, eingearbeitet und gefördert.

Dass es dem Team bei Parker so gut gefällt, dazu trägt nicht zuletzt auch CJD-Gruppenleiter Mirco Kulczynski bei. Für ihn stehen die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Vordergrund, nicht die strikte Abarbeitung von Aufträgen. Nach dieser Devise organisiert er regelmäßig den Arbeitsalltag für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf dem Außenarbeitsplatz bei Parker. Der 36-Jährige arbeitet hier seit Mai 2022. Er ist Quereinsteiger, hat jahrelang in der Automobilindustrie gearbeitet und sich schließlich dazu entschieden, sich beruflich neu zu orientieren. Auf dem Außenarbeitsplatz hat er eine ideale Möglichkeit gefunden, seine handwerklichen Fähigkeiten mit seinen sozialen Kompetenzen verknüpfen. Mit einem offenen Ohr für alle stellt er sicher, dass die Sorgen und Wünsche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt werden. So versteht er sich nicht bloß als Gruppenleiter, sondern auch als Zuhörer, Event-Planer, Koordinator und Konfliktlöser.

Was hat ein Unternehmen wie Parker von diversen Teams, in denen Menschen mit und ohne Behinderungserfahrungen zusammenarbeiten? „Das spiegelt einfach unsere Gesellschaft wider. Unsere Gesellschaft ist divers – und so sollte auch jeder Betrieb sein. Es ist für alle bereichernd, wenn verschiedene Lebensrealitäten aufeinandertreffen“, so der sympathische Gruppenleiter.