Eine Stimme für mehr Inklusion

20.12.2019 CJD Erfurt « zur Übersicht

Sich mit seinen Visionen, seinen Fertigkeiten und Kompetenzen sowie seinem Engagement an der Gestaltung des öffentlichen, gesellschaftlichen Lebens beteiligen zu können, nicht nur nehmen, sondern auch geben zu können, nicht nur dabei, sondern mittendrin sein – das meint Teilhabe. Genau aus diesem Grund sind wir unglaublich glücklich, dass Uwe Hegel vom CJD Erfurt das neue Sprachrohr für Menschen mit Behinderungserfahrungen in Erfurt ist. Wie kommt‘s? Der gebürtige Erfurter ist bei der Wahl des Beirats für Menschen mit Behinderungen für die Stadt Erfurt angetreten.

Bei dem Beirat handelt es sich um eine selbständige und konfessionell sowie parteipolitisch unabhängig arbeitende Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungserfahrungen. Er hat die Aufgabe, die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Erfurt in grundsätzlichen Fragen der Arbeit mit Menschen mit Behinderungserfahrungen zu beraten. Und natürlich auch Empfehlungen rund um das Thema Inklusion zu geben.

Die Mitglieder des Beirats sind selbstverständlich auch die richtigen Ansprechpersonen für Menschen mit Behinderungserfahrungen in Erfurt. Darüber hinaus setzen sie sich für den Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Trägern der Eingliederungshilfe ein.

Die Beiratsmitglieder werden durch den Oberbürgermeister für die Dauer der Wahlperiode des Stadtrats auf Vorschlag der delegierenden Vereine, Verbände, Organisationen und der Stadtratsfraktionen berufen.

Nun ist Uwe Hegel als stimmberechtigtes Mitglied von 2019 bis 2024 berufen. Was ihm so kurz nach der Wahl durch den Kopf ging und für welche Ideen er sich stark machen möchte, hat er uns in einem kurzen Interview verraten.

Herr Hegel, Sie wurden in den Beirat für Menschen mit Behinderungen der Stadt Erfurt gewählt?  Was waren Ihre ersten Gedanken nach der Wahl?

Ich war ziemlich überrascht, als mein Name fiel. Und ich habe mich natürlich riesig gefreut über die Chance, in Erfurt Dinge zu bewegen.

Was sagen Sie zum Namen des Beirats?
Ich mag das Wort Behinderung überhaupt nicht. Beeinträchtigung finde ich irgendwie besser. Ich kann das irgendwie nicht so richtig beschreiben, weshalb ich den Begriff „Behinderung“ nicht mag, aber er klingt nicht gut, um Menschen zu beschreiben. Vielleicht könnte man den Beirat auch „Beirat für mehr Inklusion“ oder „Beirat für mehr Mitbestimmung“ nennen.

Was sind Ihre Aufgaben im Beirat?

Ich bin auf jeden Fall ein wichtiges Sprachrohr für Menschen mit Beeinträchtigung. Ich bin ihre Stimme und setze mich für ihre Wünsche ein.

Und wofür wollen Sie sich besonders einsetzen?
Ich möchte mich auf jeden Fall für mehr Leichte Sprache einsetzen. Da wird bis jetzt in Erfurt noch viel zu wenig gemacht. Durch Leichte Sprache könnten viel mehr Menschen mitreden, weil sie Dinge besser verstehen.

Wie werden Sie vom CJD Erfurt in Ihren Aufgaben für den Beirat unterstützt?

Mein Begleiter Alexander Leidig vom Ambulant Betreuten Wohnen des CJD Erfurt hat mich auf die Idee gebracht, mich für die Wahl aufzustellen. Er hat mich auch bei der Wahl begleitet und ist mein Stellvertreter, falls ich mal bei einer Sitzung ausfalle. Wir gehen gemeinsam zu den Sitzungen und tauschen uns über die Themen im Beirat aus. Ich kann mit all meinen Fragen zu ihm kommen und das ist ein schönes Gefühl.


Wir sind mächtig stolz auf das neue Beiratsmitglied aus den Reihen des CJD Erfurt und sind gespannt, was das neue Amt noch mit sich bringen wird. An dieser Stelle wünschen wir Uwe Hegel viel Erfolg und Durchsetzungskraft für seine Ideen, um die Barrieren für Menschen mit Behinderungserfahrungen in der Stadt Erfurt weiterhin abzubauen.