Ein Ministerpräsident zum Frühstück

30.04.2019 CJD Erfurt CJD Thüringen « zur Übersicht

Gemeinsam frühstücken und ins Gespräch kommen zu Themen, die Menschen näher bringen – so startete das CJD Thüringen gestern in die Woche.

Beim CJD Glaubensfrühstück haben sich Partnern aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sowie Mitarbeitenden des CJD über Gott und die Welt ausgetauscht. Diese Form der Frühstücksgemeinschaft gibt es seit über 60 Jahren in den USA. Mittlerweile hat diese Tradition auch in etlichen nationalen Parlamenten an Beliebtheit gewonnen.

Das Thema des Glaubensfrühstücks im CJD lautete „Die Macht der Worte“. Carsten Schüler, Gesamtleiter des CJD Thüringen, gab einen geistlichen Impuls und eine emotionale Einführung in die Thematik. Er betonte in seiner  ergreifenden Rede, dass Worte die Welt verändern können. Deshalb sollte man immer achtsam sein, wenn man Worte wählt und sich dabei auch fragen, mit welcher Haltung man seine Worte wählt. „Die Menschen im CJD haben Stärken und Schwächen. Wir sollten Gemeinsamkeiten erkennen und Barrieren abbauen“, erklärte Carsten Schüler.

Das CJD in Thüringen plädiert dafür, dass Menschen nicht als „behindert“, „krank“ oder „defizitär“ verstanden werden, sondern eher als vielschichtige Persönlichkeiten unserer Gesellschaft. Es ist nicht die Verschiedenheit eines Menschen, sondern der Umgang in der Gesellschaft mit Verschiedenheit, der die Chancengleichheit oft behindert.

Diese Position vertritt auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. In seinem flammenden Impulsvortrag sprach er über die Einzigartigkeit der Menschen. Er sagte: „Schon allein das Wort ‚behindert‘ ist falsch. Wenn überhaupt wird man im Alltag und von der Gesellschaft ‚gehindert‘. Dadurch passiert Ausgrenzung“. Bodo Ramelow hat den Geist des CJD bestätigt: „Menschen sollten nicht ausgegrenzt werden, sondern die Stärken und Schwächen jedes einzelnen sind wertvoll.“

Für die musikalische Begleitung beim Glaubensfrühstück sorgte die CJD Band „Okular“, die bei ihrer Songauswahl ebenfalls den richtigen Ton des Glaubensfrühstück traf. Abschließend bleibt uns nur zu sagen, es war eine tolle Veranstaltung mit Worten, die unter die Haut gingen und die dem ein oder anderen sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.