Alles eine Frage der Haltung

01.06.2018 CJD Erfurt « zur Übersicht

Die nächste Betriebsfeier im CJD steht an. Dafür hat sich eine bunte Truppe aus Mitarbeitern zusammengetan. Der Gesamtleiter, seiner Assistentin, der Koch, die Werkstattleitung, der Haustechniker, eine Pädagogin und ein Azubi diskutieren heiß. Es gibt viele Fragen, Aufgaben werden verteilt. Schon nach kurzer Zeit steht fest: Die Party wird toll – gefeiert wird in einem Zirkuszelt, alles soll sich rund um das Thema Afrika drehen, mit Tieren, passendem Essen und allem Drum und Dran. Nach 10 Minuten löst sich die Runde auf, alle Beteiligten können ihre Rolle ablegen, die sie für dieses Rollenspiel verkörpert haben. Dabei ging es nicht um die Organisation einer Betriebsfeier, sondern um die Wirksamkeit von Erwartungshaltungen.

Wer bin ich? Wie werde ich gesehen? Welche Wünsche habe ich für mein Unternehmen? Und was möchte ich, was man über das CJD in Thüringen sagt? Dies waren wichtige Fragen, mit denen sich die Teilnehmer des Fachtages „Alles eine Frage der Haltung“ unter anderem beschäftigt haben. Am 30. Mai wurde in der Messe Erfurt während verschiedener Workshops gemeinsam über das Thema Haltung diskutiert und ein Blick über den Tellerrand des Arbeitsalltags gewagt. Mit dabei waren rund 140 Menschen, die im CJD lernen, wohnen und arbeiten. Zu betonen ist die sehr gelungene und effektive Zusammenarbeit von Mitarbeitern, Auszubildenden und Menschen mit Behinderungserfahrungen  aus verschiedenen Bereichen und von allen Standorten des CJD in Thüringen.

Außergewöhnliche und anregende Impulse gaben die Referenten Kurt Thünemann von „win2win – gGmbH“ sowie Manuel Kappernagel  von „Auf Kurs – Jugendhilfe gGmbH“ – ausgezeichnet von „Great Place to Work“ als Deutschlands bester Arbeitgeber in der Sozialbranche. Sie haben angeregt, neue Wege zu gehen und Modernisierungsprozesse anzustoßen.

In den Workshops wurden unter anderem Wünsche und Vorschläge wie Partizipation, Innovationsbereitschaft und Begegnung auf Augenhöhe festgehalten. Viele Leute haben auch die Gelegenheit genutzt, ihre Anliegen persönlich und ohne Umwege beim Gesamtleiter Carsten Schüler vorzubringen. Nun gilt es, die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse in einer Arbeitsgruppe auszuwerten, für die es bereits viele Anmeldungen gibt. Es werden weitere konkrete Handlungsschritte abgeleitet und die Ideen des Fachtages in die Praxis umgesetzt.

„Das CJD braucht neben der Achtung der Tradition auch eine aktive Veränderungsbereitschaft. Diese habe ich beim Fachtag deutlich gespürt. Ich freue mich, mit Ihnen gemeinsam in einen Wachstumsprozess einzutreten, etwas Neues anzustoßen und lade alle herzlich dazu ein, diesen Weg mitzugestalten“, verabschiedete sich Gesamtleiter Carsten Schüler bei den Teilnehmern des Fachtages. „Dabei ist es ein riesengroßes Geschenk, uns nicht in Rollen zu begegnen, sondern als Menschen, die gemeinsam Prozesse beschreiben und beleben.“