Neuer Job, neues Glück – im Gespräch mit der Leiterin der Interdisziplinären Frühförderstelle

11.03.2016 CJD Erfurt « zur Übersicht

Sabrina Kliesch ist die neue Leiterin der Interdisziplinären Frühförderstelle des CJD Erfurt. Mit ihrem Team wirkt sie so vertraut als wäre sie schon seit Jahren dabei. Dabei ist sie gerade einmal ein paar Wochen in ihrem neuen Job. Wir haben die 33-Jährige zum Interview getroffen.


Frau Kliesch, wie sind Sie zum CJD gekommen?

Nach meiner Elternzeit wollte ich mich beruflich verändern und weiterentwickeln. Einige meiner Bekannten haben beim CJD gearbeitet und viel von ihrer Arbeit geschwärmt. Ich hatte bei meinem früheren Job auch schon mit dem CJD zu tun. Ich war drei Jahre lang Leiterin eines Projekts zur Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen. Im November vergangenen Jahres war ich bei einer Veranstaltung beim CJD Erfurt. Dort bin ich einfach auf ein paar Leute zugegangen und habe gefragt, ob neue Mitarbeitende gebraucht werden. So kam eins zum anderen und nach meiner Initiativbewerbung wurde mir die Stelle in der Interdisziplinären Frühförderstelle angeboten. Ich bin jetzt erst einmal als Elternzeitvertretung für 14 Monate hier.

Welche Aufgaben haben Sie übernommen?

Ich bin als Leiterin der Interdisziplinären Frühförderstelle für die gesamte Organisation verantwortlich. Dazu gehören unter anderem die Teamleitung, die Erstellung von Dienstplänen, die monatliche Abrechnung und die Fortschreibung des Konzeptes. Außerdem führe ich Anamnesegespräche mit den Eltern.

Also kommen Sie auch viel mit den Kunden in Kontakt. Gab es da schon einmal komische Blicke oder Nachfragen weil Sie im Rollstuhl sitzen?

Eigentlich nicht. Manchmal wird kurz gestutzt, wenn ich um die Ecke komme. Die Kinder scheinen damit ganz selbstverständlich umzugehen. Das ist schön. Statt auf meinen Rollstuhl zu achten, sind viele Kinder gleich von meiner Kugelkette angetan. Sie wollen sie gern anfassen und so ist das Eis meistens schnell gebrochen.

Gibt es Barrieren an Ihrem Arbeitsplatz?

Wir sind gerade dabei, diese zu beseitigen. Zum Beispiel komme ich in meinem Büro nicht alleine an die Garderobe ran. Der Hausmeister ist schon kontaktiert, er wird die Haken auf meiner Höhe anbringen. Mein Schreibtisch ist eigentlich zu hoch für mich und ich kann das Fenster nicht öffnen, weil ich nicht an den Griff heranreichen kann. Das sind Probleme, mit denen ich mich auch in meinem Privatleben ständig konfrontiert sehe. Aber das ist alles eine Frage der Kommunikation. Wenn ich Hilfe brauche, hole ich mir diese.

Was treibt Sie an?

In erster Linie meine Familie. Meine kleine Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Ich möchte ihr einiges im Leben ermöglichen. Ich bin eine Perfektionistin und habe einen hohen Anspruch an mich selbst. Dazu gehört, dass ich mich gern weiterentwickle und ich liebe es, mich Herausforderungen zu stellen. Mein neues Team in der Interdisziplinären Frühförderstelle gibt mir auch viel Kraft und Motivation. Die Mitarbeitenden sind sehr herzlich. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben.

Welche Vision haben Sie für die Interdisziplinäre Frühförderstelle?

Um diese Frage zu beantworten, ist es noch etwas zu früh. Erst einmal möchte ich richtig ins Hauptgeschäft einsteigen. Die Interdisziplinäre Frühförderstelle ist sehr gut frequentiert, unsere Kunden sind sehr zufrieden. Dieses Erfolgsrezept möchte ich aufrechterhalten. Aber in einem halben Jahr kann ich Ihnen bestimmt mehr zu meinen Visionen sagen. Ich muss zunächst das Tagesgeschäft kennenlernen, um danach neue Ideen umzusetzen.

Welche persönlichen Ziele haben Sie sich gesteckt?

Ich möchte meiner Arbeit gerecht werden. Es wäre toll, wenn ich im CJD bleiben kann. Ich sehe meiner Zukunft gelassen entgegen. Ich bin nicht mehr ängstlich, denn aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass sich im Leben immer wieder neue Optionen ergeben.

Weiterhin viel Spaß bei Ihrer Arbeit und vielen Dank für das Gespräch!