Mission Sauberkeit – ein Blick hinter die Kulissen der Wäscherei des CJD Erfurt

31.07.2018 CJD Erfurt « zur Übersicht

Dienstagmorgen – fleißige Hände falten Handtücher, befüllen Wäschetrommeln und bügeln Kittel. Eine bunte Wäschetonne reiht sich an die nächste, Radiomusik erfüllt den Raum, es riecht nach frisch gewaschener Wäsche. Die Wäscherei des CJD Erfurt in der Donaustraße ist erfüllt mit Leben. Hier arbeiten 24 fleißige Mitarbeiter sowie vier Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung im Rahmen der Mission Sauberkeit und Frische. Täglich durchlaufen bis zu 900 kg Wäsche die verschiedenen Arbeitsbereiche.

Den Weg in die Wäscherei finden die Kittel, Handtücher, T-Shirts und Bettwäsche häufig durch Fahrer Uwe Gerhardt. Seine Runde beginnt bereits um 6:45 Uhr, dann holt er die Wäsche von Kindergärten, Wohnheimen, Restaurants, Arztpraxen oder Pensionen im ganzen Stadtgebiet ab und bringt sie zur Wäscherei.

Kollege Peter L. nimmt die Wäsche in der Wäscheannahme in Empfang und klärt die Abholung mit den Kunden, die ihre Textilien selbst zum Waschen vorbei bringen. Damit auch jedes Stück seinem Eigentümer zugeordnet werden kann, müssen die Textilien gekennzeichnet werden – auch das ist die Aufgabe von Peter L. Er arbeitet bereits seit über 20 Jahren für das CJD und fühlt sich an seinem Arbeitsplatz in der Wäscherei sichtlich wohl. Hier befindet sich auch die neue Waschmaschine, die pro Spülgang bis zu 10 kg Bodenreinigungsmöppe aus Supermärkten und Reinigungsfirmen für den nächsten Einsatz vorbereitet.

Wäsche, die in Desinfektionswaschgängen behandelt werden muss, wird im „Schwarz-Bereich“ – für ungewaschene Wäsche - angeliefert. In diesem Bereich übernehmen drei große Waschmaschinen unter anderem das Waschen von Laken und Handtüchern. Jede Maschine fasst 40 bis 60 kg und ist mit unterschiedlich vielen Kammern ausgestattet. „In diesem Bereich arbeiten die Mitarbeiter aufgrund von Hygienebestimmungen mit Handschuhen. Außerdem müssen sie lesen und schreiben können, damit auch beigelegte Formulare verstanden und ausgefüllt werden können“, erklärt eine der Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung. Hygienevorschriften gibt es in der gesamten Wäscherei. Niemand darf sie mit Straßenschuhen betreten, jeder muss einen Kittel tragen – im „Schwarz-Bereich“ einen bunten, in allen anderen Bereichen einen weißen – und sich die Hände desinfizieren. Die Behälter durchlaufen nach dem Waschen eine Desinfektionsschleuse, hygienisch rein können sie nach circa fünf Minuten auf der anderen Seite wieder herausgenommen werden.

Nach dem Waschen folgt die Trocknung in vier großen Trocknern. Danach wird es richtig arbeitsintensiv. Im größten Bereich der Wäscherei werden unter anderem T-Shirts, Handtücher, Laken, Tischwäsche und Kittel gebügelt, gepresst und danach zusammengelegt.

Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich zudem das Herzstück der Wäscherei – der Dampfkessel, der sowohl Wasserdampf für die Bügelstationen als auch Heißwasser für die Waschmaschinen erzeugt. Würde der Heizkessel einmal ausfallen, müsste der Haustechniker schnell dafür sorgen, dass er wieder anspringt.

In der Wäscherei gibt es mehrere Möglichkeiten zum Glätten der Wäsche. Zum einen werden Tücher und Laken von bis zu vier Mitarbeitern gleichzeitig durch die 3,50 Meter breite Heißmangel geschickt. Michael T. ist einer von ihnen, er muss akribisch darauf achten, dass er die Geschirrtücher glatt in die Maschine einlegt, so dass keine Falten entstehen können. Eine weitere Option des Glättens besteht an den Bügelstationen. Hier wird überwiegend Leibwäsche bearbeitet. Die Dampfbügeleisen bleiben dabei konstant bei einer Temperatur, mit der man sowohl Baumwolle als auch andere Stoffe bügeln kann. T-Shirts und Kittel werden überwiegend in der Presse unter Druck geglättet. Diese Aufgabe übernehmen Katrin R. und ihre Kolleginnen. Katrin R. hat sich nach einem Praktikum in der Wäscherei dazu entschlossen, vom Bereich Grünpflege des CJD hierher zu wechseln. So nennt sie bereits seit fünf Jahren die Wäscherei ihren Arbeitsplatz. Bei einem hohen Wäscheaufkommen arbeiten die Damen immer zu zweit an der Presse, so glättet eine die Textilien und eine andere legt sie direkt zusammen. Eine ganz besondere Maschine ist der „Finisher“, von den Mitarbeitern auch „die Puppe“ genannt. Die Dampfpuppe hilft vor allem dabei, Hemden und Kittel aus den unterschiedlichsten Materialien zu glätten.

Am Ausgang können Kunden die fertige Wäsche abholen. Ein Apotheker erklärt, dass seine Firma die Wäsche bereits seit zehn Jahren zum CJD Erfurt bringt und den Service zu schätzen weiß. In der Wäscherei werden nur gewerbliche Kunden betreut.

Nicht nur der freundliche Umgang mit den Kunden wird in der Wäscherei groß geschrieben, auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitern gehört zum guten Ton. Und die Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung freuen sich besonders, wenn sie die Entwicklung ihrer Kollegen sehen. Sie werden hier von Grund auf zu Wäscheexperten ausgebildet und von Tag zu Tag sicherer im Umgang mit den Maschinen. Über mehr Wäscheexperten oder solche, die es werden wollen, wäre die Wäscherei jedoch dankbar, denn sie ist absolut ausgelastet und freut sich immer über neue helfende Hände.