Jeden Tag eine gute Naht

Ein winziges Virus schafft gerade etwas, was vor wenigen Wochen noch undenkbar war. Die Welt steht praktisch still und trotzdem bewegt sich so viel. Deutschlandweit werden gerade überall Stoffmasken selbst genäht. Auch im CJD Erfurt hat das große Nähen von Mundbedeckung begonnen.

Seit der Coronavirus-Pandemie sind Schutzmasken knapp, das weiß inzwischen jeder. Bei medizinischem Mundschutz herrscht überall ein Notstand. Diese sind in erster Linie den Ärzten und Krankenhäusern vorbehalten. Derzeit wird viel über das allgemeine Tragen von Mundschutz diskutiert.

Das Robert Koch-Institut hat erst gestern seine Einschätzung zu Mundschutz in der Öffentlichkeit geändert. Wenn Menschen – auch ohne Symptome – vorsorglich eine Maske tragen, könne das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere gemindert werden, heißt es auf der Internetseite des Instituts. Hauptsächlich schützt man mit dem Tragen von Stoffmasken also andere Menschen vor Ansteckung, beispielsweise wenn man plötzlich Husten muss. Der Träger selbst ist dadurch nicht geschützt.

Der Mangel an Masken bewog auch eine passionierte Hobbyschneiderin aus dem CJD Kindergarten „Die kleinen Europäer“ zur hilfreichen Eigeninitiative. Pädagogin Janine Bagans hatte die Idee, für das CJD Erfurt zu nähen.

Nachdem in einem Stoffladen noch ein Schwung farbenfroher Stoff und Gummibänder erhältlich waren, haben sich drei Kolleginnen aus dem Kindergarten in jeder freien Minute und der Mittagspause an die Nähmaschinen gesetzt. „Die ersten Mundbedeckungen sind bereits fertig. Insgesamt sollen etwa 100 Stoffmasken genäht werden“, erklärt Janine Bagans. Diese werden in den kommenden Tagen an die Wohnbereiche im CJD Erfurt verteilt. Das Material wird vom Kindergarten alleine finanziert, was mal wieder ein Beweis für die beispiellose Solidarität im CJD Erfurt ist. Tausend Dank an Janine Bagans und das Kindergartenteam für jede Naht.