Fitness vom Teller bei den „kleinen Europäern“ – Neuer Koch sorgt für gesunde Ernährung im CJD-Kindergarten

21.04.2017 CJD Erfurt « zur Übersicht

Das Thema „gesunde Ernährung“ ist momentan in aller Munde. Eine gute Sache, die zu erhöhter Konzentration und Leistungsfähigkeit führt und den Bewegungsdrang fördert. Schon die Kleinsten sollten mit auf den Weg bekommen, dass gesundes Essen vielseitig sein kann. Bereits im Kleinkindalter kann das vermittelt werden. Der Erfurter CJD-Kindergarten „Die kleinen Europäer“ hat sich gesunde Ernährung auf die Fahnen geschrieben. Hier wird jeden Tag selbst und frisch gekocht. Aktuell ist Ramon Schultze dafür zuständig. Der junge Koch hat schon in Österreich und der Schweiz gearbeitet.

Morgens um 6 Uhr beginnt der Tag des Küchenchefs. Dann macht er sich an die Arbeit, die Mahlzeiten für den Tag vorzubereiten: Frühstück, Mittag und Vesper – für 120 Kinder plus 20 Mitarbeiter. Ramon Schultze ist es wichtig, ein gesundes Ernährungskonzept im Kindergarten umzusetzen: abwechslungsreich, frisch, regional und mit viel Liebe selbstgemacht. Ob Marmelade, Käsecreme, Dips oder Biscuitrolle – alles wird eigenhändig hergestellt. Fertigprodukte kommen nicht auf den Tisch.

Die dreijährige Kochausbildung absolvierte er im Stubaital in Österreich. Dabei durfte er sich in allen Bereichen der Speisenzubereitung ausprobieren, auch in der süßen Küche – der Patisserie. Mit Ende der Ausbildung ging er in die Schweiz, wo er weitere sechs Jahre in der Hotellerie arbeitete. Schließlich zog es den ursprünglich aus Meiningen Stammenden zurück nach Thüringen. In Erfurt wartete eine neue Herausforderung auf ihn: strenge Kritiker zwischen einem und sechs Jahren - ein Publikum, für das er bisher noch nicht gekocht hat.

Doch die „kleinen Europäer“ sind sehr zufrieden mit dem, was der 27-Jährige für sie zaubert. Mit roten, gelben und grünen Karten können sie jede Speise bewerten. Während des halben Jahres als Küchenchef im Kindergarten gab es bisher nur drei rote Karten. Das bedeutet: Das Essen schmeckt mir nicht so gut. „Es ist das Schönste, das Lächeln der Kinder zu sehen, wenn es ihnen geschmeckt hat“, betont Koch Ramon Schultze.

Die Speiseplanung und das Kochen stemmt er größtenteils alleine, eine Küchen- und eine Spülhilfe stehen ihm zur Seite. Maximal dreimal pro Woche gibt es Fleisch oder Fisch. Donnerstags wird vegetarisch gekocht. Einmal wöchentlich ist Suppentag. Und montags wird das Wunschessen einer Kindergarten-Gruppe gekocht. Hoch im Kurs stehen zum Beispiel Königsberger Klopse oder Hackbällchen Toskana mit Buttergemüse und Pommes. Zur Vesper am Nachmittag schneidet Ramon Schultze viel Obst auf, einen Tag pro Woche kommt frisch gebackener Kuchen auf den Tisch. Typische Speisen aus Österreich und der Schweiz stehen auch ab und an auf der Speisekarte: dann gibt es Knödel, Apfelstrudel oder Flädli (Pfannkuchensuppe). Aber auch Fremdländisches wie ein Kichererbsen-Curry-Mascarpone-Aufstrich dürfen die Kinder probieren. So kommen die „kleinen Europäer“ in den Genuss von Speisen aus anderen Ländern.

Im CJD-Kindergarten sind alle Kinder willkommen, egal welche Bedürfnisse oder Vorlieben sie mitbringen. Küchenchef Ramon Schultze ist für alles gewappnet. Er geht auch auf Besonderheiten wie Allergien oder Nahrungsunverträglichkeiten ein. Beispielsweise gluten- oder laktosefreies Essen findet sich auf individuellen Wunsch im Speiseplan wieder. Manchmal greift er auch zum Pürierstab und zerkleinert Hähnchenbrustfilet mit Mischgemüse und Kartoffelspalten für die Kinder, die es sonst nicht kauen könnten.

14 Uhr ist für den Jungkoch Feierabend. Dann ist noch genug Zeit, um am Abend für seine Freundin und sich zu kochen. Sein Beruf ist gleichzeitig auch seine liebste Freizeitbeschäftigung. Und was isst er als Koch eigentlich am liebsten? Risotto und Meeresfrüchte! Manchmal lässt er sich aber auch gerne bekochen.