Ackern für die Schülerfirma

15.10.2019 CJD Erfurt « zur Übersicht

Schon gewusst? Die Schüler der CJD Erfurt Christophorusschule sind unter die Jungunternehmer gegangen. Gemeinsam mit den Pädagogen haben sie eine Schülerfirma gegründet. Selbstverständlich wurde sie offiziell im Fachnetzwerk für Schülerfirmen in Thüringen angemeldet. Doch was steckt eigentlich dahinter? Allgemein gesagt planen, produzieren und verkaufen Schülerfirmen Produkte. Konkret werden im Hofladen der Christophorusschule Produkte vom Schulacker verkauft.

Bereits seit 2010 haben Schüler die einzigartige Möglichkeit, einen Teil ihres Schulalltags in der freien Natur zu gestalten. Nun gibt es passend dazu die Schülerfirma. Auf dem Schulacker wird hautnah und mit der Garantie für schmutzige Hände der Umgang mit der Natur gelernt. „Durch den Anbau von Kartoffeln und verschiedenen Gemüse- und Kräuterarten auf dem Schulacker entdecken die Schüler auf natürliche Art und Weise den Umgang mit gesunden Lebensmitteln“, erklärt Helgo Pforr, der an drei Tagen pro Woche mit den Schülern zum Schulacker nach Alperstedt fährt.

In der neuen Schülerfirma der Erfurter Christophorusschule werden Produkte vom Schulacker verarbeitet und verkauft. Im Angebot sind unter anderem Fruchtaufstriche, Kartoffeln, Kräutertee und Lavendelsäckchen. Alles wird ressourcenschonend, biologisch und regional hergestellt. Verkauft werden die Produkte sowohl im schuleigenen Hofladen, bei Festen sowie anderen Verkaufsaktionen. Das Geld fließt direkt in Projekte auf dem Schulacker zurück.

„Die Kinder und Jugendlichen bekommen in unserer Schülerfirma die Chance, sich auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen. Sie erlernen wichtige alltags­ und arbeitsweltrelevante Kompetenzen“, erklärt Simone Schein. Sie ist zusammen mit Cornelia Pforr für die Schülerfirma verantwortlich. Die jungen Menschen führen das „Unternehmen“ gemeinsam mit den Pädagogen und treffen alle wesentlichen Entscheidungen. Schüler aus den Werkstufenklassen können sich in der neuen Schülerfirma ausprobieren und verschiedene Arbeiten übernehmen. Eine wichtige Aufgabe ist die Verwaltung der Hofladen-Kasse. Hier werden Einnahmen und Ausgaben ganz akribisch festgehalten. Die frisch geernteten Früchte werden in den Küchen der Werkstufen weiterverarbeitet und beispielsweise eingekocht. Außerdem werden kreative Etiketten für Marmeladengläser gestaltet.

Rico, Kevin und Danny sind regelmäßig für die Schülerfirma im Einsatz. Auf dem Schulacker gibt es für sie immer viel zu tun. Im Frühjahr wird gesät und gepflanzt, im Sommer Heu gemacht und im Spätsommer und Herbst wird geerntet. Zwischendurch gibt es viele kleinere Bauvorhaben. „Die Handwerksarbeiten machen mir am meisten Spaß. Zurzeit streichen wir die Scheune mit einem Holz-Öl an“, berichtet Danny fachmännisch.

Emily hat eine ganz besondere Aufgabe, sie schreibt ein Ackertagebuch. Darin werden unter anderem das Wetter und die Tätigkeiten auf dem Schulacker dokumentiert. Zurück in der Schule wird das Ganze am Computer bearbeitet und mit Zeichnungen ergänzt. „Es ist schön zu beobachten, welche Kreativität die Schüler für dieses Projekt entwickeln“, freut sich Cornelia Pforr.

Wer ein kleines Geschenk für einen lieben Menschen sucht oder sich demnächst eine 100 % selbstgemachte Marmelade aufs Frühstücksbrötchen schmieren möchte, der ist jederzeit in der CJD Erfurt Christophorusschule willkommen. Der Hofladen hat zu den üblichen Schul- und Hortzeiten geöffnet.

Die Gründung der Schülerfirma ist wieder einmal der beste Beweis dafür, dass die CJD Schule neben all dem Lernen auch noch so viel mehr zu bieten hat.